Bio: Vom Trend zum Mainstream
Als Bio-Lebensmittel werden Lebensmittel aus der ökologischen Landwirtschaft bezeichnet. Der Begriff Bio ist dabei in der EU gesetzlich definiert. Produkte mit dem Biosiegel müssen aus ökologisch kontrolliertem Anbau stammen, dürfen nicht gentechnisch verändert worden sein und ohne Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden oder Düngern angebaut bzw. produziert werden.
Neben den EU-Bio-Richtlinien gibt es noch weitere ökologische Anbauverbände, deren Vorgaben noch strenger sind.
Vorläufer der Bio-Bewegung war der Trend zum Vegetarismus und zur Vollwertkosternährung hin – schon im 20. Jahrhundert. Der Anbauverband Demeter bewirbt schon seit den 1920er Jahren eine biologisch-dynamische Landwirtschaft. Der biologische Landbau entstand damals heraus aus Problemen der konventionellen Landwirtschaft wie Saatgutabnahme, mehr Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefällen.
Weiter fand diese Entwicklung dann Ende der 1960er bzw. Anfang der 1970er durch die Hippies in Form einer modernen Naturkostbewegung statt.
Im Jahr 1971 wurde der eingetragene Verein “Bio Gemüse e.V.” gegründet. Er ist der Vorläufer der Bioland-Anbauvereinigung, der 1976 gegründet wurde. Drei Jahre später wird “Bio Gemüse e.V.” zu “Bioland e.V.”.
Die Atomkatastrophe in Tschernobyl löste im Jahr 1986 einen weiteren Bio-Hype aus. Mit der Angst der Menschen vor radioaktiv verseuchten Lebensmitteln wurde Profit gemacht. Es wurden Produkte als “Bio” bezeichnet, die nicht Bio waren. Deswegen wurde 1991 von der EU die Ökoverordnung erlassen. Dieser Verordnung zugehörige Landwirtschaftsbetriebe werden mindestens einmal jährlich von einer Ökokontrollstelle besucht.
Seit 2001 gibt es das deutsche Biosiegel und seit 2015 werden ungefähr 6,4 Prozent der Anbauflächen des Landes ökologisch bewirtschaftet.
In Deutschland haben 5,3 Prozent am Gesamtlebensmittelumsatz Bioprodukte ausgemacht. Im Vergleich dazu waren das in Dänemark stolze 11,5 Prozent und in Polen lediglich 0,2 Prozent.
Laut Wirtschaftsjournalist:innen sind Bio-Lebensmittel seit spätestens 2019 keine Nischenprodukte mehr, sondern gelten bereits als Mainstream. Das sieht die Gesellschaft für Konsumforschung ebenfalls so. Über 96.000 Produkte und über 6.000 Unternehmen sind momentan in der Bio-Siegel-Datenbank registriert. Dabei stammt die Mehrzahl aus den Bereichen Verarbeitung und Handel.
1 Kommentar
Hallo, ist der REis auch Bio?
Danke.