Lebensmittelverschwendung

Ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel landet im Müll, das sind etwa 1,3 Milliarden Tonnen - unvorstellbar! 
Das ist nicht nur unfassbar schade und traurig, sondern auch extrem umweltschädigend. 

Logischerweise werfen die einkommensstarken Industrieländer dabei mehr Lebensmittel weg als die ärmeren. Laut der FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) werden von den Einwohner:innen Europas im Schnitt 95 Kilogramm Lebensmittel pro Kopf und Jahr weggeschmissen. In den einkommensschwächeren Ländern südlich der Sahara sind es nur 6 Kilogramm. 

Abgesehen davon ist die größte Klimasünde dabei Fleisch oder besser gesagt, tierische Produkte generell. Insgesamt 20 Prozent der weltweit erzeugten Fleischwaren landen im Müll, das sind unfassbare 75 Millionen Kühe pro Jahr! 
Von der Gesamtproduktion an Fisch und Meeresfrüchten werden etwa 35 Prozent weggeworfen. Das sind 11 Milliarden Lachse. 

Bei der Rinderhaltung wird sehr viel Methan erzeugt, das viel klimaschädlicher ist als CO2. Pro Kilogramm Rindfleisch werden 13 Kilogramm CO2 freigesetzt, bei einem typischen Brot nicht einmal ein Kilogramm CO2. 

Nicht nur die Produktion von Lebensmitteln, insbesondere von tierisch erzeugten, ist extrem unnachhaltig, sondern auch die Lagerung der abgelaufenen Lebensmittel.  
Dort liegen Sie auf Abfalldeponien und tragen durch den Verrottungsprozess und die dabei austretenden Methangase zur globalen Erwärmung bei. 
Leider werden nur 17 Prozent dieses organischen Mülls innerhalb der EU kompostiert oder vergärt.  

Passend zu dem Thema ist auch das Mindesthaltbarkeitsdatum, kurz MHD, auf den Verpackungen. 
Das MHD ist eine EU-rechtliche Kennzeichnungspflicht und existiert in Deutschland seit 1981. Es gibt an, bis wann das Produkt unter angemessenen Aufbewahrungsbedingungen seine spezifischen Eigenschaften beibehält. Das heißt, wie lange Aussehen, Geruch, Geschmack und Nährwerte genauso wie am Tag des Abpackens bleiben. 
Dieses Datum wird vom Hersteller bestimmt und garantiert die Qualität des Produkts. 

Bedauerlicherweise wird das Mindesthaltbarkeitsdatum oft mit der Empfehlung zu verbrauchen bis” verwechselt. Das Verbrauchsdatum soll dabei vor allem vor einer Gesundheitsgefährdung durch nicht mehr essbare Lebensmittel warnen. 
Produkte, die bereits über das MHD hinaus sind, sollte man nicht einfach so wegschmeißen, sondern daran riechen und nach bestandenem Geruchstest ruhig probieren. Sehr viele Lebensmittel sind auch noch lange Zeit nach Ablauf ihres Mindesthaltbarkeitsdatums essbar. 

Andere Tipps, um selber seinen persönlichen Beitrag zur Reduktion der Lebensmittelverschwendung zu leisten, sind folgende: 

  1. Große Mengen an übrig gebliebenem Essen einfrieren – die Suppe schmeckt nämlich auch in ein paar Wochen aufgewärmt wunderbar!  
  2. (Mehr dazu auch beim Thema Geschmacksrichtungen bzw. Umami.) 
  3. Den Einkauf mit einer Einkaufsliste gut vorher planen und diese Liste auch weitestgehend einhalten. Am besten auch niemals hungrig einkaufen! Die Augen sind immer größer als der Magen. 
  4. Beim Einkaufen könnt ihr auch gern die reduzierten Lebensmittel kaufen, welche kurz vor dem Ablauf der Mindesthaltbarkeit stehen und im Worst Case vom Supermarkt weggeworfen werden. Einfach am selben Abend noch verarbeiten und ihr habt sowohl der Umwelt als auch eurem Geldbeutel was Gutes getan. 
  5. Man kann auch richtig lecker mit den Resten im Kühlschrank kochen! Einfach mal ein bisschen improvisieren und gleichzeitig die Gourmet-Skills, die Sensibilität und das Feingefühl für das Kochen steigern.  
  6. Reste vom Vorabend kann man auch immer super mit in die Uni, ins Büro oder für nach dem Sport mitnehmen. Erspart dir Zeit und vermeidet Lebensmittelverschwendung. 
  7. Eine Kleinigkeit, aber echt wichtig: Lebensmittel richtig lagern! Nicht alles gehört in den Kühlschrank, für manche Nahrungsmittel ist die Kälte jedoch überlebenswichtig. 
  8. Mut zu hässlichem” Obst und Gemüse: Auch krumme Paprikas oder kleine Kartoffeln haben es verdient, gekauft zu werden. Wenn du es nicht tust, fliegen sie eventuell nur wegen ihres nicht normgerechten Aussehens in den Müll. Schrecklich, oder? 

Hoffentlich konnten wir euch mit den Einblicken in die Lebensmittelverschwendung etwas die Augen öffnen und ihr könnt unsere Tipps zur Vermeidung von sinnlosem Food Waste umsetzen.

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