Urban Gardening
Nicht nur Gärten sind zum Anbauen eigener Kräuter, Obst- und Gemüsesorten geeignet, sondern auch Balkone, Fensterbänke und Terrassen. Es gibt auch immer mehr Gemeinschaftsgärten und natürlich auch in Schrebergärten in Kleingartenanlagen. Urban Farming oder Gardening kann zum ökologischen und biologischen Wissenszuwachs beitragen und Leute zum Partizipieren animieren.
Das alles macht die Stadt grüner, ist ein schönes Hobby und trägt auch noch etwas zum Klimaschutz bei. Beim gemeinschaftlichen Gärtnern werden soziale Kontakte geknüpft und ein Wissensaustausch findet statt. Außerdem wird das Verständnis für den Anbau und die Herkunft von Lebensmitteln gestärkt und somit sogar das Bedürfnis nach regionalen Nahrungsmitteln gefördert.
Der Schwerpunkt liegt auf sinnstiftender Tätigkeit, umweltschonender Produktion und bewusstem Konsum der landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Damit hängt auch der höhere Drang nach Selbstversorgung, Vegetarismus oder Veganismus sowie der erhöhten Sensibilität für Umweltbelange zusammen.
Städtischer Gartenbau wird bereits betrieben, seit es Städte gibt. Bereits im 19. Jahrhundert wurde von Johann Heinrich von Thünen ein Landnutzungsmodell entwickelt, das die Nachfrage der Stadtbevölkerung und die Transportkosten für Lebensmittel abwägen sollte. Schnell verderbliche Lebensmittel sollten dementsprechend in der Stadtnähe oder direkt in der Stadt angebaut werden. Je transportfähiger ein Produkt war, desto weiter weg wurde es angebaut.
Ein weiterer Aspekt ist, dass Insekten ihren Weg zurück in die Stadt finden und beispielsweise Bienen vor dem Aussterben geschützt werden können. Wenn Insekten keinen Lebensraum mehr haben und sich deren Population zurückentwickelt, betrifft auch uns das.
In der gemäßigten Zone sind etwa 80 Prozent aller Pflanzen von der Bestäubung abhängig, in der tropischen Zone sogar 90 Prozent. Dementsprechend ist ein gewaltiger Teil der Pflanzenwelt und dementsprechend auch wir von den Krabbeltierchen abhängig. Bienen, Schmetterlinge, Wespen, Käfer und Fliegen sichern somit den Fortbestand unserer pflanzlichen Nahrung.
Ihr habt Lust auf eure eigenen Salatköpfe und Kräuter auf dem Balkon bekommen? Dann ab in den Baumarkt oder zum Pflanzenbedarf und holt euch eure eigenen Setzlinge oder Samen! Keine Angst – Anleitungen zum Einpflanzen und zur Pflege erhaltet ihr dort oder im Internet massenweise.