Zucker
Zucker ist vor allem in großen Mengen ungesund, da sind wir uns alle einig. Aber wieso ist es so schwer, auf süße Getränke oder Naschereien zu verzichten?
Die Antwort ist gleichermaßen simpel wie auch ernüchternd: Zucker macht süchtig.
Und das Problem dabei? Zucker ist so gut wie überall enthalten - egal ob in Früchten als Fruktose oder als Traubenzucker “Glukose”, in Milchprodukten als Laktose oder in Mais als Isoglukose. Die Liste ist noch viel, viel länger und das wissen die meisten überhaupt nicht. Aber Zucker ist nicht gleich Zucker!
Am ungesündesten ist der Haushaltszucker bzw. Saccharose, der aus Rohrzucker und Zuckerrüben hergestellt und gereinigt wird, sodass keinerlei Vitalstoffe mehr darin enthalten sind. Er ist so gut wie in jedem künstlich hergestellten oder abgepacktem Nahrungsmittelprodukt enthalten. Saccharose ist ein Zweifachzucker bzw. ein Disaccharid was bedeutet, dass es in dem Falle zur Hälfte aus Glukose und zur anderen Hälfte aus Fruktose besteht. Traubenzucker erhöht dabei den Insulinspiegel und Fruktose meist den Blutfettspiegel und kann somit Diabetes und Übergewicht begünstigen. Wir beispielsweise verzichten auf den Zusatz von Zucker bei unseren Produkten.
Aber Zucker hat auch positive Aspekte. Er konserviert auf natürliche Art und Weise, beispielsweise Marmelade oder Getränke. Durch die dem Körper schnell zuführbare Energie kann man innerhalb weniger Minuten bessere körperliche Leistungen erbringen und die Gehirntätigkeiten kurzfristig steigern. Zucker löst die Produktion großer Mengen Insulin aus, was wiederum zu einem erhöhten Insulinspiegel führt. Wenn dieser permanent erhöht ist, ist dies entzündungsfördernd und begünstigt die Entwicklung chronischer Krankheiten oder kann schädliche Pilzinfektionen im Körper füttern. Aber auch das Glückshormon Serotonin wird durch die Aufnahme von Zucker ausgeschüttet, weshalb Süßigkeiten so glücklich machen und einen teilweise sogar in einen rauschähnlichen Zustand versetzen können.
Für einen Großteil der Lebensmittelindustrie ist ein gewisser Zuckeranteil besonders verkaufsfördernd. So werden viele Obstsorten wie Bananen, Ananas oder Weintrauben mit Absicht immer süßer und mit einem höheren Zuckeranteil gezüchtet, da das die Konsument:innen “abhängiger” macht. Viele kernlose Varianten dieser Obstsorten haben eher ungesunden “Hybridzucker” in sich als den gesünderen Fruchtzucker.
Wer Abstand vom Zucker haben will, sollte einen “kalten Entzug“ durchmachen. Diese Bezeichnung ist nicht wirklich ungerechtfertigt, denn die Symptome einer Zuckerentwöhnung sind denen eines Entzugs ähnlich. Dazu gehören können Zitteranfälle, Gereiztheit, Kopfschmerzen, depressive Verstimmungen oder unreine Haut. Die ersten Tage sind dabei die schlimmsten, wenn man diese aber überstanden hat, geht es zügig bergauf. Nachdem sich der Blutzuckerspiegel eingepegelt hat, fühlt man sich schnell wieder fitter, energiegeladener und die Hautunreinen können wieder verschwinden.